Furioser Endspurt vor Steherfans im Stadion
Sonnenschein, "fliegende" Pferde beim hochkarätigen, international besetzten Springreiten, ein spannender 1. Lauf beim Internationalen Stehrrennen mit gut aufgelegten Zuschauern: Das alles hat am Samstag während des 7. Reit- und Springturniers für zufriedene Gesichter bei den Organisatoren vom PSV gesorgt. Viele Besucher kamen ganz in Familie. Ponyreiten, Hüpfburg und Glücksrad hielten die Stimmung auch bei den Jüngsten hoch.
Nach zweijähriger Pause haben die Ausrichter am Wochenende erfolgreich das traditionelle Reit- und Springturnier im Forster Rad- und Reitstadion wiederbelebt, das unter Schirmherrschaft von Ministerpräsident Dietmar Woidke stand. Den Start von Spitzensportlern kündigten die Antenne-Brandenburg-Moderatoren Andreas Gervelmeyer und
Ralf Jußen sowie die polnische Co-Moderatorin Adriana Topczewska an.
Pünktlich zur ersten Siegerehrung brach am Samstagvormittag die Sonne durch die Wolkendecke. Ein gutes Omen, denn die Zahl der Besucher stieg stündlich an.
"Als Forster geht man einfach zu den Steherrennen", sagte Geschäftsführer Michael Sander, der nach der ersten Tagesentscheidung, der Punktespringprüfung in der Klasse M, den Preis der Forster Vliesstoffe überreichte. "Eine geniale Idee" nannte er die Kombination mit dem Pferdesport und versicherte mit den Worten "Wir Forster bleiben am Ball!", diese Veranstaltung könne auch künftig auf die Unterstützung des Unternehmens zählen.
Eine Botschaft, die auch Turnierleiter und PSV-Präsident Hagen Ridzkowski erfreute. "Wir sind auf einem guten Weg. Das ehrenamtlich arbeitende Team hat gut zusammengefunden", sagte er im Hinblick auf das kommende Jahr. "Heute haben wir alles so im Griff, wie ich es mir vorstellte. Die zeitliche Abstimmung zwischen den Helfern am Parcours, den Richtern und Ordnungskräften klappte gut", zog er am Samstag Zwischenbilanz.
International waren nicht nur die Sportler, sondern auch das kulinarische Angebot. Italienische Pizza gab es am Pizza-Point. Der "Rollende Franzose" bot am kultigen Citroën-Oldtimer Flammkuchen, Wein und Spiralkartoffeln an, während Bockwurst, handgemachter Kartoffelsalat, Buletten und "Original Forster Plinze" für Lokalkolorit sorgten. Alles, was das Reiterherz begehrte, bot die aus Bautzen mit dem Sattelmobil angereiste Firma Schmautz an, und am Stand vom Lichthaus Jahnel aus Forst waren edle Pferde aus Teakholz präsent.
Doch auch an die Sprösslinge der Besucher hatten die Organisatoren gedacht. Vielleicht nahm am Samstag ein künftiger Pferdesportchampion auf dem Rücken von Shetlandpony Brixi oder Fjordpferd Polly vom Reitverein Gut Belten Platz, die unverdrossen ihre Runden drehten. Alina Simsek (4) aus Berlin – in Forst zu Besuch bei den Großeltern – war da schon ein kleiner Profi.
Mit der Knax-Feuerwehr rückte die Sparkasse Spree-Neiße aus. Kinderschuhe in allen Größen reihten sich an der Hüpfburg aneinander. Die neunjährige Fiona Lehmann aus Forst war eine derjenigen, die den Knax-Tresor knackten, und die zweijährige Annika Schmidt aus Lutherstadt Wittenberg, die mit dem Papa übers Gelände schlenderte, versuchte sich am Glücksrad. Trotzdem vergaßen beide nicht, die Daumen für Annikas Mutti zu drücken, die bereits am Vortag eine Schleife gewonnen hatte.
"Die Organisation war hervorragend", sagte Volkmar Engelkind vom Reitklub Groß Kölzig. "Doch gestern herrschten aufgrund der vorangegangenen Regentage sehr schwierige Bedingungen für die Pferde."
In den frühen Nachmittagsstunden füllten sich die Plätze auf den Tribünen und der Südkurve
zusehends. "Wir versuchen nach Möglichkeit immer, bei den großen Steherveranstaltungen hier zu sein", sagte Christa Brülke aus Forst, die sämtliche weibliche Verwandte ins Rad- und Reitstadion eingeladen hatte. Und pünktlich zum 1. Lauf des Steherrennens übernahm Stadionsprecher Frank Schneider das Mikrofon.
Die Steherfans tobten vor Begeisterung, als sich der Schweizer Guiseppe Atzeni mit Schrittmacher André Dippel im furiosen Endspurt nach vorn kämpfte und souverän mit 50 Metern Vorsprung als Sieger über die Ziellinie fuhr.
Angela Hanschke / aha1