LR berichtet: Bitteres Sturz-Déjà-vu für Romy Kasper
Forst: Schwerer Schlag für Romy Kasper: Die Olympia-Hoffnung aus Forst ist bei einem Radrennen in den Niederlanden schwer gestürzt. Wie schon vor genau einem Jahr bei dem selben Wettbewerb hat sich die Lausitzerin dabei eine Schulterverletzung zugezogen.
Erneut hat sich Romy Kasper beim Rennen "Omloop van Borsele" an der Schulter verletzt. Die genaue Diagnose steht noch aus.
Welch ein bitteres Déjà-vu! Exakt ein Jahr nach ihrem schweren Sturz in den Niederlanden ist Romy Kasper das Frauenrennen "Omloop van Borsele" erneut zum Verhängnis geworden. Wie schon im Vorjahr stürzte die Forster Radsportlerin bei dem Klassiker schwer, wie der sportliche Leiter ihres Teams Boels Dolmans, Danny Stam, am Wochenende mitteilte.
Bei der 27-Jährigen sollen demnach Bänder in der Schulter gerissen und möglicherweise auch das Schultereckgelenk gebrochen sein. In der Universitätsklinik in Leipzig soll am Montag per MRT eine genaue Diagnose gestellt werden. Vor genau einem Jahr hatte sich Romy Kasper beim selben Rennen einen Schlüsselbeinbruch zugezogen.
Bei dem aktuellen Rennen befand sich die Lausitzerin, die im olympischen Jahr zuletzt in einer sehr guten Verfassung war, in einer 15-köpfigen Spitzengruppe, als etwa 20 Kilometer vor dem Ziel genau vor ihr eine Fahrerin stürzte. "Ich hatte bei einer Geschwindigkeit von 40 km/h keine Chance, auszuweichen und bin über den Lenker vom Rad gestürzt", berichtete sie.
Wie lange die Radsportlerin vom PSV Forst ausfällt, ist unklar. "Eine traurige Nachricht", hieß es vonseiten ihres Heimatvereins in einer ersten Reaktion. Kasper hatte sich große Hoffnungen auf eine Teilnahme an Olympia in Rio gemacht. Und das zu Recht! Zuletzt hatte sie als Doppel-Weltmeisterin bei der WM der Studierenden in Tagaytay auf den Philippinen wichtige Pluspunkte für die Sommerspiele gesammelt. "Ziel ist Rio!" Das hatte sie in den vergangenen Monaten immer wieder betont.
Mit Worrack auf dem Podium
Viele Jahre als mannschaftsdienliche Fahrerin bekannt, die den Kolleginnen zum Sieg verhalf, hatte sich Kasper zuletzt immer mehr zur Podiumsfahrerin gemausert. Bei der 8. Ladies Tour of Qatar wurde sie im Februar Gesamtzweite hinter Siegerin Trixi Worrack aus Dissen.
Hat der Lausitzer Doppelsieg im Emirat Katar damals noch riesige Freude auch bei den Fans in der Heimat ausgelöst, ist diese längst einer großen Sorge gewichen. Denn erst jüngst hatte der schwere Sturz von Trixi Worrack, der in einer Not-OP die linke Niere entfernt werden musste, die Lausitzer Sportfans geschockt.
Noch ist unklar, ob nun auch für Romy Kasper der Traum von Olympia platzen wird. "Ich habe noch große Hoffnung, dass es nicht so schlimm ist und ich nach einer Woche Pause zumindest wieder auf der Rolle trainieren kann", sagte sie am Sonntag gegenüber der RUNDSCHAU.
Eines weiß die Sportwissenschafts-Studentin indes ganz sicher: "Das Rennen in Borsele wird künftig nicht mehr auf meinem Plan stehen." Das schrieb sie im Kurznachrichtendienst Twitter. "Zwei Jahre in Folge Pech, Sturz, Krankenhaus, kaputte Schulter..."
Nach ihrem schweren Sturz vor einem Jahr stand für die Forsterin zunächst die gesamte Saison auf der Kippe. Dann jedoch kam sie trotz Schlüsselbeinbruchs mit einer erstaunlich guten Form durchs Jahr. Ein Déjà-vu von dieser Sorte wäre Romy Kasper nur zu wünschen.