Gelungener Neustart für Forster Springturnier
05.05.2014 - Lausitzer Rundschau
Hochlassige Reiter und Pferde im Radstadion / Steher - EM Ende August gesichert.
Es war ein Wagnis: Nach zweijähriger Pause hatte der Forster Polizeisportverein einen Neubeginn gewagt und zum 7. Springturnier ins Rad- und Reitstadion geladen. Nach drei Tagen mit spannenden Springprüfungen konnten Publikum und Sportler konstatieren: Das Wagnis hat sich gelohnt.
Der Wettergott hatte ein Einsehen mit den Teilnehmern des Reit- und Springturniers in der
Rosenstadt. Am Freitag sorgte er noch mit eisigen Temperaturen und Schauern für widrige
Witterungsbedingungen, am Samstag und Sonntag konnten die Sportler dann bei halbwegs akzeptablen Temperaturen regenfrei um Siege und Platzierungen reiten.
Allein fünf Prüfungen der schweren Klasse lockten Reiter aus ganz Deutschland, aus Polen und
Schweden in das Stadion mit der einmalig schönen Kulisse. Holger Wulschner, Mitglied des
Bundeskaders, verzichtete eigens auf das renommierte Mai-Turnier in Mannheim, um in Forst
starten zu können. "Gerade jetzt, wo es nur noch so wenige hochklassige Reitsportveranstaltungen gibt, sind wir Reiter froh, dass es in Forst einen Neustart gibt. Deshalb wollen wir die Veranstalter gern unterstützen." Wulschner genoss die wunderschöne Kulisse und die ausgesprochen fair gebauten Hindernisse. Der international startende Springreiter war mit vier Pferden an die Neiße gekommen, konnte sich im Großen Preis allerdings nicht ganz vorn platzieren. So wie Wulschner hatten viele der angereisten Profi-Reiter Probleme mit dem schweren Boden, der die Pferde sehr verunsicherte und zu Fehlern verleitete. Hagen Ridzkowski, Veranstalter des Turniers: "Wir werden nach dem Steherrennen Pfingsten den Boden so bearbeiten, dass er 2015 besser zu reiten ist." Nach Pfingsten wird der Boden saniert. Bis zur Steher EM am 30. und 31. August soll der Rasen dann wieder grün sein. Außerdem will Ridzkowski den Sportlern im kommenden Jahr einen Longierplatz anbieten, auf dem sie mit ihren Pferden arbeiten können.
Doch schon jetzt bot sich dem Publikum im Stadion erstklassiger Sport. Höhepunkt des Turniers war der Große Preis der Autohaus Cottbus GmbH, dotiert mit 20 000 Euro, ein Springen der Klasse S***.
In dem Feld von 27 Startern konnten sich nur vier Pferde fürs Stechen qualifizieren. Den Sieg holte sich der Schwede Niklas Arvidsson auf "Click and Cash", ganz knapp vor dem dreifachen Derbysieger Andre Thieme (Mecklenburg) und dem zweimaligen polnischen Meister Msciwoj Kiecon.
Als Publikumsrenner in Forst entpuppte sich am Sonntag das internationale Steherrennen über 40 Kilometer. Die Lokalmatadoren aus Forst und Peitz mussten sich geschlagen geben, das Rennen machte Florian Fernow (Berlin) mit seinem Schrittmacher Peter Bäuerlein.
Andrea Hilscher