"Ich bin ein Forster“- dieser Satz entzückte heute über 2500 Zuschauer beim großen internationalen Herbstpreis der Steher in Forst / Lausitz
Was haben wir Forster nicht schon alles erlebt - vor ein paar Jahren küsste ein auf den Knien liegender Guiseppe Atzeni ( für Schweiz/Italien startend) das Forster Rennoval nach einem verdienten Sieg – und schlich sich mit dieser Geste für immer und ewig in die Forster Herzen- heute durften die bestens gelaunten Forster wieder so eine Geste erleben, die wohl niemand so schnell vergessen wird.
Der junge Luc Ockerby - ein absoluter Neuling im Forster Stehersport zollte dem wie immer offenen und fairen Forster Publikum für die so herzliche Aufnahme Respekt und sagte den Satz, den dann alle Zuschauer im vollen Stadion zum strahlen brachten : „Ich bin ein Forster"- natürlich brach daraufhin ein tosender Jubel aus, es war aber auch eine zu gelungene Veranstaltung bei strahlendstem Sonnenschein trotz frischem Lüftchen. Ein Schelm ist er schon der Frank Schneider - es ist nicht nur ein begnadeter Stadionsprecher und man könnte sagen, schon fast Kult auf der Forster Radrennbahn, nein Humor hat er auch noch - irgendjemand muß dem ansonsten kein deutsch sprechendem Luc Ockerby diese Worte ja eingeflüstert haben-oder ?
Stehersport vom Feinsten war heute angesagt, aber auch ein Novum - ein Derny-Championat der Frauen mit der Forsterin Romy Kasper an der Spitze, die gestern noch die schwere Straßenweltmeisterschaft in Florenz fuhr und heute schon wieder in Forst dabei war, wo sie am Ende auch Platz 1 belegte. Heimat ist Heimat - das ist natürlich eine absolute Motivation und bei diesem völlig in den Radsport vernarrte und verrückte Forster Publikum erst recht.
Auch ein Steherfahrer, der sich in Forst ausprobiert hat, ist unser neuer Lokalmatador Stefan Schäfer. Beim nationalen Steherpreis und einer Strecke von 30 km belegte er gleich Platz 1 hinter Schrittmacher Christian Dippel - Glückwunsch auch hierzu. Es folgte Roger Kluge hinter Peter Bäuerlen auf dem 2.Platz sowie Sascha Damrow hinter Andre Dippel auf dem 3.Platz.
Die Damen-Ergebnisse: 1. Platz Romy Kasper hinter Helmut Baur, 2. Platz Janine Bubner hinter Peter Bäuerlein, 3. Platz Lisa Carolin Happke hinter Frank Schwarz. Hier wurden 20 km gefahren.
Den internationale Herbstpreis über 40 km mit einer Zeit von 38,17 Minuten gewann: Florian Fernow hinter Peter Bäuerlein, 2. Platz ging an Mario Birrer (Schweiz) hinter Helmut Baur sowie der 3. Platz an Guiseppe Atzene (Schweiz) hinter Andre Dippel.
Zwischendurch wurden auch um den Radsport verdiente Sponsoren und Vereinsmitglieder ausgezeichnet-ohne diese Hilfe wäre dieser so geniale, einzigartige Sport in Forst nicht denkbar. Die Sparkasse sponsorte dann auch 2 Kinder- Trainingsräder- die von 2 jungen Sportlern in einer großen Runde fahrend dem Publikum vorgeführt worden. Frank Schneider versuchte zwar den Sparkassen-Chef Reinhard Lehmann zu einer Probefahrt zu überreden, aber dieser redete sich galant mit der charmanten Ausrede heraus, diese wäre versicherungstechnisch nicht von Vorteil-auch da mußten die Zuschauer lachen .Forst ist jetzt ganz offiziell auch Leistungszentrum Radsport. Jonas Onnecken wurde in die Cottbuser Sportschule verabschiedet-er wird aber weiterhin für den PSV 1893 e.V fahren.
Übrigens hat unser Gast-Australier natürlich ein kleines Gastgeschenk für unseren Bürgermeister mitgebracht-was könnte das anderes sein als ein kleines Koala-Bärchen...wie schon gesagt, in den Forster Herzen ist angekommen, der strahlende Luc Ockerby.
Ein Lob auch an die Veranstalter- es war ein angenehmer, spannender und einfach sportlich hervorragender Nachmittag, der dann fast schon wieder zu schnell vorbei war. Nach einer ganzjährig sehr anspruchsvollen deutschen Rosenschau in unserem kleinen Städtchen an der polnischen Grenze - nun noch als Ausklang so ein sportlicher Höhepunkt, da kann man stolz darauf sein, "Forschter" zu sein. Und wenn man nur ein einziges Mal inmitten dieses Hexenkessels - wie das Forster Oval liebevoll im Volksmund genannt wird, live gestanden hat, man in strahlende Fahreraugen schaut, sich über jubelnde Nachbarn an der Bande freuen kann dann wissen wir ... es ist Steherzeit in Forst...
Quelle: Niederlausitz aktuell