Leipziger Volkszeitung titelt: Olympia rückt für Romy Kasper immer näher
Leipzig. Sie fuhr mit letzter Kraft Löcher zu und unterstützte ihre Teamkolleginnen Trixi Worrack und Lisa Brennauer, wo sie nur konnte. Im Straßenrennen der Rad-Weltmeisterschaften in Richmond/ USA landete die Leipzigerin Romy Kasper mit 51 Sekunden Rückstand auf Platz 31. "Das Rennen war schnell und hart, so wie erwartet. Ich denke, wir haben nichts falsch gemacht und sind gut gefahren", sagte die 27-jährige. Mit ihrer eigenen Leistung war sie "super zufrieden", obwohl sie den erhofften Platz unter den Top 15 der Welt verpasste.
Das sich die Sportsoldatin nach einem Schlüsselbeinbruch im Mai überhaupt in Topform präsentierte, ist alles andere als selbstverständlich. Auf dem technisch anspruchsvollen Rundkurs mit knackigen Anstiegen und Kopfsteinpflasterpassagen hielt Romy Kasper beim Sieg der Britin Elisabeth Armitstead stets Anschluss an die Spitze, fuhr eineinhalb Runden vor Schluss sogar in einer neunköpfigen Spitzengruppe mit, die später aber von den Favoritinnen gestellt wurde. Für Zeitfahr-Medaillengewinnerin Lisa Brennauer (30.) fuhr die aus Forst stammende Leipzigerin ein Loch zu, auch Trixi Worrack, die als Zwölfte beste Deutsche wurde, profitierte davon. Dann kam der lange Schlussspurt Amisteads, ihrer Kollegin im Team Boels-Dolman.
Olympiasiegerin Petra Rossner verfolgte das gesamte Rennen daheim in Markkleeberg im Internet und meinte: "Romy ist sensationell gefahren, sie hat alles richtig gemacht. Obwohl sie vorher schon zu den aktivsten Fahrerinnen zählte, hat sie in der Spitzengruppe am meisten getan. Sie hat eine super Bewerbung für Rio abgegeben, ihre Teamrolle perfekt ausgefüllt."
Für Romy Kasper steht nun der wohlverdient Urlaub in Tenneriffa an, aber die Gedanken schweifen schon in die Zukunft. Von der WM habe sie "viel Moral und Motivation für die kommende Saison und das große Ziel Olympia" mitgebracht. Auch ihre "Erfolgsformel" scheint sie gefunden zu haben. "Müssen wir dir jedes Jahr erst das Schlüsselbein brechen, damit du so eine sensationelle WM fährst", fragt Udo Sprenger, Vizepräsident des Bundes Deutscher Radfahrer, scherzhaft. "Nein das bekommen wir auch anders geregelt", antwortete Kasper. Wie genau, das werden wir 2016 sehen.