LR berichtet: Zurück mit frischem Wind
Forst: Er hat zum Fototermin gleich mal das Mountainbike mitgebracht, um zu verdeutlichen, dass es auch beim traditionellen Anradeln eine Neuerung geben wird: Es soll zum Teil über Waldwege gefahren werden. Marcel Möbus, seit Dezember 2016 neuer Leiter der Abteilung Radsport des Polizeisportvereins (PSV) 1893 Forst, will auch etwas frischen Wind in den Verein bringen.
Der 40-Jährige, der 2010 als Deutscher Meister der Steher seinen größten Triumph feierte und sich 2012 von dem aktiven Sport verabschiedete, kehrt damit quasi wieder als Aktiver zum PSV zurück. "Ich war zwar die ganzen Jahre Mitglied und wurde auch schon öfter gefragt, ob ich den Posten übernehme – habe aber wegen meiner Firma und der Familie immer abgelehnt", sagt Möbus. Der Forster leitet seit 15 Jahren ein Fliesenleger- und Ofenbauunternehmen. Im vorigen Jahr kam seine dritte Tochter zur Welt. Die beiden "großen" Töchter sind inzwischen neun und zehn Jahre alt. Es sei seine Frau Nadja gewesen, die ihn letztlich dazu ermunterte, Abteilungsleiter Radsport zu werden, schmunzelt Marcel Möbus. Sein Vorgänger Andreas Beckmann hatte aus persönlichen Gründen die Leitung abgegeben. Auf das Verständnis seiner Frau kann Möbus zählen. Die Tochter des Doppel-Olympiasiegers Lutz Heßlich ist mit dem Radsport aufgewachsen. "Ich versuche aber, die Aufgaben etwas zu verteilen, das klappt ganz gut", berichtet der 40-jährige Möbus. Als eine seiner ersten Amtshandlungen führte er mit dem Verein ein neues Angebot ein: die Radwandertour. "Wir wurden in den vergangenen Jahren beim An- oder Abradeln immer wieder von Leuten gefragt, warum wir solche Fahrten nicht öfter anbieten", erklärt Möbus den Grund.
Deshalb soll es ab Mai einmal monatlich Touren von rund 30 Kilometer Länge geben, bei denen bestimmte Punkte wie Cafés oder Museen angefahren werden. "Wir setzen bei der Tourauswahl auch auf Vorschläge der Teilnehmer", so Marcel Möbus. "Und wir hoffen, dass ab und zu aktive Sportler des PSV wie Romy Kasper oder ehemalige wie Florian Fernow oder ich mitfahren und mit den Teilnehmern ins Gespräch kommen können."
Mit Florian Fernow, dem ehemaligen Steher-Meister, der sich 2015 in Forst vom aktiven Sport verabschiedete, verbindet Möbus eine besondere Freundschaft: Mit dem Berliner, der wegen der Liebe nach Kerkwitz zog, hat der Forster in diesem Jahr die Lizenz als Schrittmacher erworben. "Wir werden beide beim Derny-Cup am Pfingstsamstag als Schrittmacher starten und wieder Wettkampfluft schnuppern", freut sich Marcel Möbus, der versucht, sich trotz knapper Zeit fit zu halten. Seit Jahren trifft er sich sonntags mit einer Gruppe in Forst zum Radfahren, und zwei- bis dreimal pro Woche geht er ins Fitnessstudio oder fahre Rad.
Für diesen Sonntag hofft er auf gutes Wetter. "Falls es regnet, müssen wir eventuell doch von den Waldwegen zurück auf die Straße. Aber das wäre schade."
Zum Thema:
Start zum Anradeln ist am Sonntag um 14 Uhr im Rad- und Reitstadion. Es werden zwei Strecken auf Wald- und Forstwegen gefahren: eine kurze von 17 Kilometern und eine lange von 27 Kilometern. Beide führen entlang der Malxe bis nach Bohrau. Dort teilen sich die Strecken. Teilnehmer können nach Forst über den Radweg zurückfahren bis zum Rad- und Reitstadion. Die längere Strecke führt über Briesnig, auf dem Oder-Neiße-Radweg bis zum Rosengarten und von dort zurück ins Stadion. Der PSV 1893 Forst bietet ab diesem Jahr monatlich eine Radwandertour an. Sie startet am 6. Mai, weitere Termine sind der 10. Juni, der 8. Juli, der 12. August und der 9. September. Treff ist jeweils um 13.30 Uhr am Rad- und Reitstadion. Steffi Ludwig