LR berichtet: Gelungene Premiere für Sattelfest
Forst: Der Termin im September scheint günstig, auch die enge Verzahnung von Reit- und Radsport scheint den Zuschauern zu gefallen – auch wenn der Wettergott mit Regenschauern dafür sorgte, dass die Steher ihre Runden auch am Sonntag erst nach den Reitern drehen konnten.
"Mann, ist das hoch!" Der zwölfjährige Marc war mit seiner Mutter Katrin Jeswig ins Forster Rad- und Reitstadion gekommen, um sich die Steherrennen anzuschauen. "Für Reiten interessieren wir uns eigentlich nicht so, aber jetzt ist es doch sehr spannend", sagt Katrin Jeswig lächelnd. Die Hindernisse – im Hauptspringen der Klasse S*** immerhin bis zu 1,50 Meter hoch und 160 Meter breit – beeindrucken nicht nur die Zuschauer. Auch einige Reiter winkten schon im Umlauf ab, gaben nach wenigen Sprüngen auf. Parcoursbauer Ralf Stehr hatte technisch anspruchsvolle Hindernisfolgen gewählt, die Sportler aller Leistungsklassen vor große Herausforderungen stellte. Trotzdem konnten sich auch einige Sportler aus der Region über Erfolge in Forst freuen: Jule Kuschel aus Groß Kölzig holte in einem Punktespringen der Klasse M** einen fantastischen siebten Platz.
Dabei hatte es noch am Freitag einige Anlaufschwierigkeiten gegeben, die den Reitern Sorgen bereiteten: Der Boden im Stadion war versehentlich zu stark gewässert worden. Turnierchef Hagen Ridzkowski: "Ärgerlich. Aber zum Glück wurde es an den anderen Tagen besser und so konnten wir alle Sportler letztlich zufriedenstellen." Rund 70 Reiter-Pferd-Paare waren an die Neiße gekommen, 20 mehr als im Vorjahr. "Sehr viel mehr könnten wir hier logistisch auch kaum bewältigen", sagt Ridzkowski, der gedanklich schon jetzt mit der Vorbereitung des Jubiläumsturniers im kommenden Jahr beschäftigt ist. "Für die zehnte Auflage des Turniers wollen wir uns etwas Besonderes einfallen lassen."
Wie genau die Abläufe des nächsten Sattelfestes sein werden, soll eine Auswertung des diesjährigen Events ergeben. Zuschauerzahlen, Einnahmen, die Rückmeldungen der Teilnehmer sollen in die Planung einfließen. Was die Organisation angeht, lässt sich schon jetzt kaum noch etwas verbessern. Hilmar Meyer, regelmäßig beim Hamburger Derby am Start, lobt: "Das passt, Pferden und Reitern geht es gut hier."
Das gestrige Steherrennen, das mit einem Rundenrekordfahren begann, brachte die Zuschauer zum Jubeln: Giuseppe Atzeni (Schweiz) gewann mit Schrittmacher Andre Dippel den großen Herbstpreis.