LR Berichtet: Schäfer bleibt König der Steher
Cottbus: Das war nicht nur ein Pflichtsieg, sondern auch eine Demonstration der Stärke: Stefan Schäfer raste bei der deutschen Meisterschaft der Steher am Sonntag in Forst der Konkurrenz mit einer Rekordfahrt frühzeitig davon. Der Lokalmatador trotzte eindrucksvoll dem Regen und holte den dritten Steher-Titel in Folge. Die große Überraschung war Neuling Nico Heßlich, der Platz zwei belegte und viel Sympathie einheimste.
Nach einem Wahnsinns-Ritt durch das Betongebirge der Bahn in Forst strahlte Stefan Schäfer mit der Sonne um die Wette, die sich nach langer Anlaufzeit doch noch zeigte. Am Ende eines turbulenten Renn tages krönte sich der 30-jährige Lokalmatador erneut zum König der deutschen Steher. Mit einem Höllentempo vom Start weg schockte Schäfer die Konkurrenz und fuhr hinter der Rolle seines Schrittmachers Peter Bäuerlein auf und davon. Den Lausitzer Triumph komplettierten der Cottbuser Nico Heßlich, der als Neuling auf Anhieb Platz zwei belegte, sowie der Drittplatzierte Franz Schiewer aus Forst.
Im einstündigen Finale war Schäfer mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 69,2 km/h unterwegs. So schnell umrundete noch kein Fahrer die Traditionsbahn in Forst. Zur Erinnerung: Bei seinem EM-Titel vor zwei Jahren an gleicher Stelle war der Schweizer Mario Birrer zwei Kilometer pro Stunde langsamer.
"Ich bin froh, dass trotz des Regens letztlich doch gefahren werden konnte und freue mich über meinen dritten Titel. Zwischenzeitlich waren wir natürlich alle etwas nervös und mussten Geduld haben", betonte Schäfer. Wegen des anhaltenden Regens am Nachmittag in Forst konnte das große Finale erst mit dreistündiger Verspätung gestartet werden (siehe Extratext).
Schäfer, der beim RK Endspurt in Cottbus ausgebildet wurde, später dann für das LKT Team Brandenburg fuhr und jetzt das Trikot des Profiteams Maloja Pushbikers trägt, setzte unter dem Jubel des heimischen Radsport-Publikums in Forst seinen Rennplan konsequent um. Er wollte die Kontrahenten sofort unter Druck setzen und damit den üblichen Positionskämpfen aus dem Wege gehen. Nach nicht einmal der Hälfte des einstündigen Finallaufes hatte Schäfer sämtliche Rivalen schon überrundet und strebte unaufhaltsam dem Meistertitel entgegen.
Ein mindestens so bravouröses Rennen lieferte der Cottbuser Nico Heßlich bei seiner Premiere als Steher ab. "Ich kann mich bei meinem Schrittmacher André Dippel nur bedanken, der mich exzellent geführt hat. Schon nach wenigen Runden im Vorlauf habe ich mich wohlgefühlt. Das ging richtig ab! Mein Ziel war das Finale der besten Acht", erklärte Heßlich. Mit Platz zwei lag er am Ende weit über dieser selbst gesteckten Zielstellung. Was Nico Heßlich an diesem Tag geleistet hatte, wurde dann nach dem Zieleinlauf deutlich: Bei der Siegerehrung konnte sich der restlos entkräftete Cottbuser kaum noch auf dem Podest halten. Frank Noack
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